Der gebürtige Kölner Emil Hertmanni (1888–1967) bewarb sich Mitte 1939 zum einen um die Personalkonzession der Falken-Apotheke in Dortmund und zum anderen um die Neukonzession einer Bad Homburger Apotheke. Da er die erforderliche Berufserfahrung aufwies, erhielt er schließlich die Erlaubnis, in Bad Homburg die neue – und damit neben der 1684 gegründeten Engel-Apotheke sowie der 1716 errichteten Hof-Apotheke – die dritte Apotheke in dieser Stadt zu errichten. Dazu kaufte das Ehepaar Hertmanni im April 1940 das Haus der Louisenstraße 102. Die Umbaumaßnahmen dauerten über ein Jahr; am 19. Juni 1941 konnte er endlich seine eigene Apotheke eröffnen, nachdem er über 20 Jahre in der Neunkirchner Bahnhofs-Apotheke gewirkt hatte. Seine Apotheke benannte er nach dem springenden Hirsch im Familienwappen der Hertmannis. Mit einem Rundschreiben sprach Hertmanni Mitte 1941 die Bad Homburger Bevölkerung an:
„Im Auftrage der Landesregierung habe ich in Bad Homburg v.d.H., Luisenstraße 102, am alten Bahnhof, die Hirsch-Apotheke eröffnet. Denken Sie bei eintretendem Bedarf an die Hirsch-Apotheke!
Sie liefert sämtliche Arzneimittel nach den gesetzlichen Vorschriften und Preisen, alle Spezialitäten, homöopathischen und biochemischen Arzneien. Sie hält ein großes Lager an Verbandstoffen, Artikeln zur Körper- und Schönheitspflege, Säuglings- und Kindernährmitteln, Mineralwässern, Badezusätzen, Kräftigungsmitteln und Medizinalweinen. Besonderen Wert legt sie auf nur beste und frische Heilkräuter in Arzneibuchqualität. Sie liefert Tierarzneien und Mittel zur Schädlingsbekämpfung.
Durch Fernruf Nr. 2545 übermittelte Aufträge werden unverzüglich erledigt.
Physiologische Untersuchungen werden in meinem mit den neuzeitlichsten Apparaten ausgestattetem Laboratorium ausgeführt.“
„Nicht nur dem Kranken, auch dem Gesunden dient die Apotheke!“